Donnerstag, 21. Juni 2007

Interview mit Keith Sherwood im Magazin Sein


Das menschliche Energiesystem ähnelt einem gigantischen Umspannwerk, in dem die Energie des übergeordneten Lebendigen Feldes in die Frequenzen und Energieformen transformiert wird, die unsere verschiedenen Energiekörper benötigen. Die Chakren nehmen dabei mit einer Vielzahl von Funktionen einen besonderen Platz ein. Sein sprach mit dem spirituellen Lehrer Keith Sherwood.

Was ist eigentlich dieses übergeordnete Lebendige Feld und wie kann man es definieren?

Keith Sherwood: Erst einmal: Es lässt sich nicht definieren, da es außerhalb von Raum und Zeit liegt. Ich nenne es einfach göttliches Bewusstsein. Es teilt sich in zwei Felder auf, in denen es erscheint. Das eine ist das Prana, eine Energie, die man nicht als eine bestimmte Gefühlsqualität erfahren kann. Sie kann Kundalini, Chi, Christus-Energie oder auch anders genannt werden. Wenn du sehr viel davon hast, dann fühlst du dich leicht, beschwingt, kraftvoll, motiviert, voller Freude, liebend. Aber man kann nicht sagen, dass Freude Prana wäre. Viel Prana ermöglicht es, die Freude in deinem Körper zu spüren, die sowieso schon immer da war. Die zweite Art, wie sich das göttliche Bewusstsein zeigt, ist das Feld von Maya, das Feld der Phänomene unterschiedlicher Qualitäten, aus dem sich unsere ganze Welt manifestiert. Dieses Feld hat negative wie auch positive Schwingungen, dichte und feine Energie und solche mit unterschiedlicher Polarität.

Wie kommt es, dass Gefühle wie Angst oder Verzweiflung in uns auftauchen?

Keith Sherwood:
Indem wir uns mit unserem Ich identifizieren, einer bestimmten Feldqualität, reagieren wir auf andere Qualitäten der uns umgebenden Energiefelder mit Anziehung oder Abwehr. Nur wenn wir in unserem Höheren Bewusstsein zentriert sind, reagieren wir auf die Energien um uns herum nicht. Wir finden sie einfach interessant, nehmen sie wahr - wie wenn wir einen Spielfilm anschauen ohne uns darin zu verwickeln. Aber der Spielfilm ist nur dann eine entspannte Unterhaltung, wenn du dich als den Zuschauer erkennst. Wenn du dich mitten in einer Schlacht wähnst, dann findest du das nicht spannend, dann bekommst du einfach Angst.

Wie arbeitet das menschliche Energiesystem, in dem sich das alles abspielt, und wie klinkt es sich in das übergeordnete Feld ein?


Keith Sherwood:
Das menschliche Energiesystem ist aus fünf Organgruppen zusammengesetzt, die sowohl miteinander als auch mit den Energiekörpergemeinschaften, die sie energetisch versorgen, gemeinschaftlich funktionieren. Diese fünf Organgruppen sind: die Chakren, die Auras, die Meridiane, die kleinen Energiezentren in den Händen und Füßen und die Kandas. Man kann sich das menschliche Energiesystem als Kraftfabrik oder Netz aus Umspannungswerken vorstellen, die das Bewusstsein des Selbst (Atman) in eigenschaftslose Energie (Prana) umwandeln, ferner eigenschaftslose Energie von einer Frequenz in eine andere und eigenschaftsbehaftete Energie in feinstoffliche Materie.

Wie genau funktioniert dieses Kraftwerk und was sind seine Hauptkomponenten?


Keith Sherwood:
Verdienterweise erhalten die Chakren die größte Aufmerksamkeit. Sie dienen sowohl im einzelnen als auch kollektiv als energetische Tore und/oder Strudel, die das Selbst, das göttliche Bewusstsein mit den Welten und Dimensionen des höheren und niederen Verstandes und mit deren Funktionen und Aspekten verbinden. Die Chakren haben aber noch weitere Funktionen gemeinsam: Zusammen wandeln sie beispielsweise das Bewusstsein des Selbst in Prana um und verteilen es - in Verbindung mit den Meridianen - in die Energiekörpergemeinschaften des höheren und niederen Verstandes. In einer weiteren Funktion dienen die Chakren als Transformatoren. Hierbei wandeln sie automatisch Prana, das sie übermittelt haben, von einer Frequenz in eine andere um, je nachdem welche Frequenz von den Energiekörpern und aurischen Feldern, die sie umgeben, benötigt wird.

Wenn das alles von selbst geschieht: Woher kommen dann unsere Schwierigkeiten?

Keith Sherwood:
Im Grunde ist jeder von uns bereits erleuchtet. Allerdings ist das Energiesystem der meisten Menschen so durcheinander, dass sie das nicht wahrnehmen können. Indem wir die „Maschine“ reparieren, also unsere Energiekörper von Karma reinigen und die Chakren aktivieren, kann sich unser göttliches Bewusstsein wieder offenbaren. Die Aufgabe eines Lehrers ist es zu wissen, wie die Maschine arbeitet und wie sie repariert werden kann, damit sich dieses göttliche Bewusstsein voll entfalten kann. Ob wir es erreichen, liegt nur an unserer Ausrichtung: Wollen wir die durchaus faszinierenden, aber auch leidvollen Höhen und Tiefen der Welt wieder und wieder erfahren oder wollen wir erwachen. Die Umpolung der Prioritäten ist bei den meisten Menschen ein wechselhafter Prozess: Du machst spirituelle Erfahrungen und dann zieht dich wieder irgendetwas in der Welt an, bis du Leid erfährst und du dich wieder auf das Göttliche ausrichtest. Je mehr Karma du bearbeitest hast, desto leichter fällt die Entscheidung für das Göttliche.

Freitag, 8. Juni 2007

Artikel: Shakti liebt mich...Shakti liebt mich nicht... Shakti liebt mich... Die Top Ten der Göttin, Sie auszutricksen




Eigenschaftslose Energie kann am besten metaphorisch verstanden werden, in ihrer Eigenschaft als Göttin (Shakti), dem dynamischen Aspekt des Universums. Im Universum der Erscheinungen erfüllt die Göttin zwei Aufgaben, die direkt mit ihrer Beziehung zum universellen Bewusstsein, Shiva (in seiner Ausdehnung auch mit jedem Menschen), in Verbindung stehen.

Die erste Aufgabe der Göttin ist es, Shiva zu unterhalten. Sie tut dies, indem sie aus ihm sowohl als physisches als auch als nicht–physisches Bewusstsein hervortritt. Diese Evolution (später Involution) erschafft ein kontinuierliches Drama, das Shiva genießen kann. So merkwürdig einem diese Funktion erscheinen mag, sowohl jüdisch-christliche Texte, inklusive der Bibel als auch vedantische Texte (welche die Basis von Yoga bilden) stimmen darin überein, dass die Göttin genau diese Funktion ausübt.

Im Buch der Genesis wird gesagt, dass Gott das Universum zu seinem Vergnügen erschaffen hat. Im Yoga wird das Universum der Erscheinungen "Ishvara loka" genannt. "Ishvara" bezeichnet im Sanskrit die personelle Manifestation Gottes und wird oft mit dem Begriff Jehova verglichen, den die alten Hebräer benutzten. Das Sanskrit Wort "loka" bedeutet spielen und wird oft verwendet, um eine Theaterproduktion oder eine spielerische Aktivität anzudeuten. Der wichtige Punkt hierbei ist, dass Shakti zur Unterhaltung Shivas alles tun wird, was in ihrer Macht steht (und ihre Macht ist beachtlich), um Menschen in diesem Spiel und an die Rollen die sie spielen, anzuhaften.

Man muss sich darüber klar sein, dass Shakti nicht nur die Gestalt der natürlichen Welt (Maya) annimmt, sondern auch die Form des individuellen Verstandes und des Egos (sowohl in diesem als auch in allen vergangenen Leben) ebenso wie von allem anderen in der nicht–physischen Welt; denn all das hat sich aus dem universellen Bewusstsein entwickelt und wird eines Tages dorthin zurückkehren.

Entspannen Sie sich – aber vergessen Sie die Keule nicht

Um Menschen in ihren Rollen und Handlungen innerhalb des „Spiels“ festzuhalten, besitzt die Göttin große Macht und viel Einfluss. Dazu gehören z.B. karmische Ablagerungen (die jegliche Anhaftung verursachen), ein Geschwader von Gefühlen, Emotionen und Vorstellungen (die sowohl Schmerz als auch Vergnügen verursachen), Sehnsüchte, Begierden, Verlangen und eine stattliche Bandbreite von Angewohnheiten und Verhaltensmustern. Unterstützend kommt Macht und Einfluss des individuellen Verstandes und des Egos hinzu, die Urteile fällen, analysieren und durch Vergleiche und das Filtern jeglicher Erfahrung in Bezug zur Vergangenheit versuchen, die Dinge zu verstehen. Hinzugefügt wird noch eine unendliche Flut von Eindrücken, Erinnerungen, Projektionen von anderen Menschen und nicht-physischen Wesen, der Einfluss von Kultur und Sitten und all die Bedürfnisse des physisch-materiellen Körpers, die befriedigt werden müssen. All das verschafft einem eine ungefähre Idee davon, wie groß die Macht der Göttin ist, um Menschen an dieses Spiel zu fesseln.

Mit diesem Einfluss der Göttin über menschliche Wesen, der Bandbreite ihrer Aktivitäten und der Fähigkeit Ereignisse zu manipulieren, ist es sehr schwierig wenn nicht sogar unmöglich anzunehmen, die Welt würde aus irgendetwas anderem bestehen als aus all dem, was einen umgibt: qualifizierte Energie, das physische Universum, der individuelle Verstand, dass jeder Mensch begrenzt ist und Kräften ausgeliefert, die das Verstehen übersteigen.

Auch wenn Sie genau das glauben und auch persönlich erfahren haben, ist es nicht die Haupt- oder einzige Rolle der Göttin, Menschen am Universum der Erscheinungen anzuhaften. Eine nähere Betrachtung auf die Methoden, die sie benutzt, um diese Anhaftungen aufrechtzuerhalten, lässt noch etwas anderes deutlich werden.

Ihre beiden Hauptwerkzeuge z.B. sind der Schmerz und das Vergnügen, die Freude, die sie sehr effektiv dazu verwendet, Menschen im Spiel festzuhalten und sie an die äußere Welt der Maya anzuhaften. Wenn die Göttin sowohl Schmerz als auch Vergnügen dazu benutzt, Menschen gefangen zu halten, scheint das eine etwas absonderliche Methode zu sein, um diese Anhaftung auf Dauer sicherzustellen, denn wenn Schmerz oder Freude in ihr Extrem gebracht werden, führen sie in den Zustand der Transzendenz, die den Menschen, zumindest zeitweilig, ihrer Kontrolle entzieht.

Diese Tatsache, dass nämlich sowohl Schmerz als auch Vergnügen in ihrem Extrem in den Zustand der Transzendenz führen, enthält den Hinweis auf die zweite Funktion der Göttin: nämlich jeden zu unterstützen, der die Transzendenz für sich erwählt und sich der Einheit mit dem universellen Bewusstsein verpflichtet fühlt und den individuellen Verstand und das Ego und deren Anhaftungen an die Welt der Erscheinungen, Maya, transzendieren will.

Abhinavagupta, der das Tantra im elften Jahrhundert kodifiziert hat und zweifelsohne einer seiner größten Meister ist, schrieb:

„Der kollektive Zustand des Universums ist Seine (Gottes) höchste Energie (Shakti), die Er erschaffen hat, um Seine Eigene Natur zu erkennen. Die Shakti, welche die Verkörperung des kollektiven Zustands des Universums ist, liebt es, den Zustand von Gott – Bewusstsein inne zu haben, sie ist...vollkommen, perfekt, vollständig in allem und in jedem Ding.“

Wenn es sich ‚angemessen’ anfühlt, tun Sie’s

Unsere Beobachtung hat also ergeben, dass die Göttin Schmerz und Vergnügen nicht nur dazu benutzt, um Menschen in der Welt von Maya anzuhaften, sondern sie benutzt sie unter den richtigen Umständen auch, um den Menschen zu befreien. Sie verwendet die sprichwörtliche „Karotte an der Angelrute“, um Menschen in ein "angemessenes Handeln" zu führen. Angemessene Handlungen sind solche, die den Fluss des Prana durch das menschliche Energiesystem erhöhen, was wiederum das Maß an Vergnügen erhöht und den Menschen in seinem persönlichen Dharma zentriert bleiben lässt.
(Dharma ist der Weg, der einen nach Hause zum Selbst, ins universelle Bewusstsein führt).

In ihrer zweiten Rolle (oftmals personifiziert als die Göttin Kundalini) benutzt die Göttin Schmerz als „Angelrute“, um einen dazu zu bewegen, nach Lustgewinn / Vergnügen zu trachten und Vergnügen als „Karotte“ um einen empfänglicher zu machen für das Objekt, die Aktivität oder die Person, die (wie man annimmt) die Quelle des Vergnügens ist. Das zunehmende Gefühl der Freude beeinflusst das Energiesystem (Chakren, Auras, Nadis) und befähigt sie, Prana in menschliche Liebe umzuwandeln. Diese menschliche Liebe kann wiederum so bezwingend werden, dass das verliebte Individuum danach trachtet, mit dem Objekt seiner Liebe eins zu werden (Einheit zu erfahren).

Um diese Einheit, die übrigens mit menschlicher Intimität und samadhi identisch ist, zu erfahren, muss man sein Wahrnehmungszentrum aus dem menschlichen Herzen heraus in sein Herzchakra verlagern. Wenn man diesen Wandel vollzogen hat und das Prana innerhalb einer Beziehung frei zwischen den Partnern fließen kann, werden sie sich ganzheitlich (ohne Einmischung des individuellen Verstandes und des Egos, die von Maya bedingt werden) erfahren können.

Wenn das Erfahren der ganzheitlichen Intimität ausreichend ist, kann man innerhalb einer Beziehung erkennen, dass Intimität als ein Bewusstseinszustand á priori im eigenen Innern existiert und dass dafür eigentlich kein äußerer „Katalysator“ notwendig ist (in diesem Fall also kein Partner, mit dem man sie teilt). Wenn ein Individuum diese ewige Wahrheit erst einmal erkannt hat, wird er/sie sich über diese Intimität hinaus bewegen in die Glückseligkeit, die nichts anderes ist als die Einheit mit dem göttlichen Bewusstsein, Atman.

Aua,.... es tut weh

Schmerz fügt dem oben beschriebenen Prozess noch einen Schritt hinzu. Wir lernen vom Yoga (und der eigenen Erfahrung), dass Schmerz (Unbehagen, Angst, Depression, Verzweiflung...also alle Formen menschlichen Leidens) die Körper-Geist Antwort auf einen Mangel an Vergnügen / Freude ist. Yoga erklärt, dass Schmerz immer dann eindringt, wann immer ein Mensch aufhört „angemessen zu handeln“, da „unangemessenes Handeln“ (der andere Pol) den Pranafluss durch das menschliche Energiesystem unterbricht (Prana ist die Quelle des Vergnügens).

Es ist unerlässlich, dass ein schmerzerfüllter Mensch sein unangemessenes Handeln aufgibt und sich nur die Aktivitäten erwählt, die angemessen sind und aus dem höheren Verstand hervortreten (dem menschlichen Energiesystem und den Energiekörpern, die als Träger des göttlichen Bewusstseins dienen). Sowie das unangemessene Handeln aufgegeben wird, kann Prana wieder störungsfrei durch das menschliche Energiesystem fließen. Fließt das Prana gesund durchs Energiesystem, wird Freude das Leid ersetzen, egal welche Form es angenommen hat und man wird beginnen, das Sehnen nach Glückseligkeit zu erfahren - das Tor zu göttlichem Bewusstsein, Atman.

Erst wenn das unangemessene Handeln durch angemessenes ersetzt wurde, ist erkennbar, dass die Göttin in ihrer zweiten Rolle als „Erleichterer“ die Welt des Dramas und insbesondere Freud und Leid dazu benutzt, Menschen entweder dazu einzuladen oder zu zwingen, sich der Freude und dem Vergnügen zuzuwenden, was wiederum in Liebe, Intimität und Glückseligkeit umgewandelt wird, auf dass Sat (ewiges Leben), Chit (Allwissenheit) und Ananda (Glückseligkeit) ununterbrochen erfahren werden kann.


Die Top Ten der Göttin, Sie auszutricksen


10. Sie davon zu überzeugen, dass sie Sie nicht austrickst.

9. Sie darauf beharren zu lassen, dass Sie erleuchtet werden wollen, obwohl Sie bereits erleuchtet sind.

8. Sie vergessen zu lassen, was Sie bereits vergessen haben zu erinnern.

7. Ihnen einen physischen Körper zu geben.

6. Ihrem Lover einen physischen Körper zu geben, der genauso in die Mangel genommen ist wie Ihrer.

5. Sie davon zu überzeugen, dass wenn Sie heil wären, es Sie nicht kümmern würde, dass sie Sie in die Mangel nimmt.

4. Es unmöglich zu machen, die Nummer vier für diese Top Ten Liste zu finden.

3. Sie davon zu überzeugen, dass es Ihnen bestimmt ist, glücklich zu sein.

2. Sie davon zu überzeugen, dass die Erleuchtung dem Leid ein Ende bereiten wird, obwohl Erleuchtung in Wirklichkeit die Losgelöstheit vom Leid ist.

1. Ihnen den Rest zu geben, wenn Sie am Boden liegen.